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Les Traboules

Traboule ist eine Wortschöpfung aus Lyon. Damit sind versteckte Gänge und Passagen gemeint, die es erlauben, manchmal lange Strecken abseits der Straße zurücklegen zu können. So kann man Wege abkürzen oder parallel zur Straße gehen. Dabei spaziert man durch Hausflure, durch Innenhöfe und Treppenhäuser, die alle miteinander verbunden sind.

Innenhof in Vieux Lyon

Lyons geheimes Netz

Die Traboules sind ein Überbleibsel aus Lyons Vergangenheit und befinden sich vor allem in zwei Vierteln: Auf dem Berg Croix Rousse und in der Altstadt Vieux Lyon (dort vor allem in Saint-Jean und Saint Georges). Einige sagen, es gäbe 400-500 von ihnen. Übrigens, es heißt, einen "wahren" Lyoner erkenne man daran, dass er die versteckten Traboules kennt.

Jede Traboule ist ein wenig anders, in ihren Farben oder ihrer Form. Teilweise findet man Renaissance-Bögen, besonders gestaltete Höfe und einige haben sogar zwei Eingänge, einen Repräsentativen und einen für die Dienstboten.

in einer Traboule

So genau weiß man gar nicht, wie die ersten Traboules entstanden sind, man denkt, dass im 4. Jahrhundert die Bewohner des damaligen Lugdunum einfach Abkürzungen zum Fluss Saône bauten. Auf dem Croix Rousse waren es später die Seidenweber, welche die langen Gänge bauten. Denn diese Wege im Verborgenen erlaubte es, Tücher und andere Stoffe geschützt (z.B. vor Regen) durch die Stadt zu transportieren. Denn einerseits waren im Mittelalter die Straßen sehr eng, andererseits waren die Traboules oftmals Abkürzungen, durch die man sehr schnell von einer Straße zur anderen gelangen konnte.

Außerdem sind die Traboules perfekt geeignet, um sich im Verborgenen durch die Stadt zu bewegen, vor allem da die offiziellen Behörden nicht immer exakte Pläne der Traboules zur Hand hatten. Das nutzten die Seidenarbeiter bei ihren Aufständen in den 1830er Jahren ebenso wie die Widerstandskämpfer der Résistance während des zweiten Weltkriegs: Sie legten große Strecken versteckt vor den Augen der Deutschen Besatzer zurück.

Warum "Traboule"?

Das Wort Traboule stammt aus Lyon, im 19. Jahrhundert tauchte es zum ersten mal als Verb "trabouler" auf, wenn man sich abseits der Straße zwischen zwei Orten bewegte. Das Substantiv kommt vom lateinischen "trans-ambulare" was so viel heißt wie "durch gehen." Man beschritt einen Weg, den man nur mit Ortskenntnis nutzen konnte.


Machen

Einige Traboules auf eigene Faust entdecken. Vor 11 Uhr vormittags ist es einfacher, dann sind viele Haustüren für Lieferanten geöffnet und man benötigt keinen Einlasscode für die Tür.
 

Hinkommen

Métro: Vieux Lyon (Linie D) oder Croix Rousse (Linie C)
 

kleine Liste einiger Traboules:

  • La longue traboule: 27 rue du Bœuf - 54 rue Saint Jean, 69005 Lyon
  • 34 rue Saint-Jean - 7 rue du Boeuf, 69005 Lyon
  • 27 rue Saint-Jean - 6 rue de Trois Maries, 69005 Lyon
  • 19 rue Saint-Jean - 2 rue des Trois Maries, 69005 Lyon
  • 7 quai Romain-Rolland - 7 rue Saint-Jean, 69005 Lyon
  • 16 Rue du Boeuf, 69005 Lyon Hof mit Tour Rosé aus dem 16. Jhdt
  • 2 Rue St Georges: Maison du Soleil mit elliptischem Hof (morgens geöffnet)
  • Traboule et Cours des Voraces: 29 rue Imbert Colomès - 9 place Colbert, 69001 Lyon
  • 2-4 rue des Pierres Plantées - 5-7 rue Jean-Baptiste Say, 69001 Lyon
  • 20 rue Imbert Colomès - 55 rue des Tables, 69001 Lyon
  • 6 Rue Leynaud - 35 Rue des Capucins, 69001 Lyon
  • 5 Rue des Feuillants - 4 Rue de Thou: Schöne Treppe aus dem 17. Jhdt