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Die antiken römischen Amphitheater

Seit den Zeiten der Römer, als Lyon noch Lugdunum hieß, sind die beiden Amphitheater hoch oben in den Berg Fourvière gebaut. Dass sie direkt nebeneinander liegen, ist eine echte Besonderheit. Die antiken Theater in Lyon können besichtigt werden. Im Sommer finden in den gallisch-römischen Theatern jedes Jahr wieder Konzerte und Theateraufführungen statt.

antikes römisches Amphitheater dem Fourvière

Die beiden eindrucksvollen Theater, das kleinere Odeon und das größere antike Theater, bilden ein bemerkenswertes gallisch-römisches Doppel. Der Besuch ist ein echtes Highlight: So kann man, wenn man inmitten der antiken Ruinen oben auf dem Hügel Fourvière steht neben den alten Mauern zugleich noch den beeindruckenden Blick über die Dächer von Lyon genießen.

Auf dem Areal befindet sich auch das Lugdunum Museum, in dem Fundstücke aus der Zeit der Römer in Lyon zu bestaunen sind. Denn hier befand sich damals das Stadtzentrum.

Antikes römisches Theater

Das große antike römische Theater (Théâtre antique) ist eindrucksvoll: Sein Durchmesser beträgt 108 Meter, es sollen nach Erweiterungen insgesamt etwa 10.000 Zuschauer darin Platz gefunden haben.

Aufgeführt wurden meist Theaterstücke: Meist waren das Komödien, die von Tänzen begleitet wurden.

Zuschauerränge des antiken römischen Theaters

Das römische Theater ist so gut erhalten, dass man noch seinen Aufbau und die Funktionen für damalige Theateraufführungen erkennen kann:

  • Cavea: So nannte man die Zuschauerränge. Der untere Rang wird noch heute genutzt, von den oberen stehen noch Reste. Gut zu erkennen: Die Steine mit Löchern, in welchen sich die Halterungen für das Velum (Leinen- oder Stoffdach) befanden.
  • Orchestra: Das Halbrund am Fuß der Cavea, auf dem die Tänzer auftraten.
  • Bühne: Die eigentliche Bühne, heute ist ihre Stelle gut zu erkennen
  • Bühnenwand: Hinter der Bühne befand sich eine gemauerte Wand mit Einlässen und Logen. Ihren Grundriss erkennt man noch heute an Resten der Grundmauern hinter der Bühne

Jedes Jahr im Sommer findet das Festival "Nuits de Fourviere" mit Konzerten und Theateraufführungen statt. Die Aufführungen im antiken römischen Theater sind zu Recht beliebt, die Karten sind meist recht schnell vergriffen.

Also, ein Tipp für alle, die im Sommer nach Lyon kommen: Versuchen Sie ein Ticket zu bekommen, die Stimmung im antiken Theater über der Stadt ist großartig!

Odeon

Das Odeon (Odéon antique de Lyon) ist das kleinere Theater, mit seinem Durchmesser von 73 Metern bot es ca. 3000 Menschen Platz. Hier fanden u.a. Konzerte oder Deklamationen (antike Übungsreden) statt.

Die Orchestra mit seinem Muster konnte rekonstruiert werden mit verschiedenen Marmorarten aus verschiedensten Regionen. So entstand u.a. aus Marmor aus Carrara (rot, rosa) oder Porphyr aus Griechenland (grün) bzw. Ägypten (rot) wieder das damalige Farbmuster.

Mauern des Odeon

Das Museum

Direkt nebenan liegt das Lugdunum-Museum (LUGDUNUM-Musée & théâtres romains, ehemals gallisch-römisches Museum). Es liegt in einem architektonisch beeindruckenden Gebäude, das sich neben den antiken Theatern in den Berg schmiegt.

Es zeigt insbesondere Funde aus Lyon und der Region, wie Statuen, Gegenstände des täglichen Lebens, Handwerkskunst wie Mosaike, Keramik, Metall und Glaswaren. So bekommt man Stück für Stück ein Bild des antiken Handelsplatzes Lugdunum.

Die vergessenen Theater wurden sogar als Steinbruch genutzt.

Geschichte: Der vergessene Ort

Errichtet wurden die Theater auf dem Minimes-Plateau auf dem Hügel Fourvière. Anscheinend baute man sie in zwei Phasen. Man schätzt die Entstehung auf Ende des 1. Jahrhunderts bzw. Beginn des 2. Jahrhunderts n Chr.

Während des 4. Jahrhunderts wurde die Besiedlung des Hügels aufgegeben , während die Stadt unten an den Ufern der Saône wuchs. So verwaisten die Theater und gerieten in Vergessenheit . Ihre Ruinen wurden im Laufe der Zeit als Steinbruch genutzt, z.B. für die Kathedrale St. Jean.

Später schützten Geröll und Kies die antiken Mauern über Jahrhunderte, es entstand sogar ein Weinberg darauf.

1887 entdeckte man zufällig die ersten Stücke, 1933 begannen die archäologischen Ausgrabungen. In den 1940er Jahren rekonstruierten Maurer Teile der verfallenden Mauern.


Infos

Der Eintritt zu den Theatern ist kostenlos, das Museum kostet einen Eintritt (Ausnahme: Jeden 1. Sonntag des Monats ist der Eintritt kostenlos).
 

Hinkommen

Die Amphitheater sind gut zu Fuß von den Funiculaire-Stationen Fourvière und Minimes aus zu erreichen.
 

Wer möchte, kann auch von Vieux-Lyon aus die 15 Minuten den Berg zu Fuß hinaufgehen: Zwar ist der Fußweg über die Montée du Gourguillon ein bisschen anstrengend, aber es lohnt sich!
 

Standseilbahn (Funiculaire) Minimes
 

6 rue de l'Antiquaille 69005 Lyon